Bayerischer Turnspiel Verband INDIACA Indiaca BTSV

INDIACA TRAINING

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TECHNIK

In diesem Abschnitt der Website geht es um das Training der richtigen Technik im Indiacaspiel.

Unter jedem der aufgeführten Punkte wird zu Beginn die Technik erläutert, um so den idealen Bewegungsablauf zu beschreiben und wichtige Hinweise und Kernelemente aufzuzeigen. Da diese Erläuterungen lediglich einen theoretische Annäherung darstellen, werden sie danach durch Übungen und Beispiele für Trainingseinheiten ergänzt, die als Anregung für das eigene praktische Training genutzt werden können. Es sind also sowohl für Trainer und Übungsleiter, als auch für Spieler wichtige Informationen.
  • Angabe
  • oberes Zuspiel
  • unteres Zuspiel
  • Angriff
  • Block

Angabe/ Aufschlag

Um den Aufschlag auszuführen, hält der Spieler den Indiacaball an der Stelle, an der die Federn mit dem Ball verbunden sind, mit einer Hand und schlägt den Ball mit der anderen. Gleichzeitig dirigiert er ihn so, mit einem aufsteigenden Flugbahnverlauf, in den Spielfeldbereich der gegnerischen Mannschaft. Der Indiacaball darf nicht geworfen oder von der haltenden Hand losgelassen werden, bevor die andere Hand den Ball schlägt. Der Aufschlag ist in dem Moment ausgeführt, wenn der Indiacaball die Schlaghand verlässt.“ (Quelle: DTB-Regelwerk)

Neben diesen grundlegenden Regeln, die bei der Ausführung des Aufschlags zu beachten sind, muss darauf geachtet werden, dabei sowohl hinter der eigenen Hälfte als auch innerhalb der Verlängerung der seitlichen Begrenzungslinien zu stehen.

Obwohl auch ein Aufschlag von oben regelkonform ist, erfolgt beim Indiaca die Angabe typischerweise von unten. Hierbei wird die Indiaca mit der linken Hand am Verbindungsstück so gehalten, dass sie sich unterhalb der Hüfte befindet. Die Beine sind in der Schrittstellung, Knie leicht gebeugt. Der Oberkörper wird leicht eingedreht, sodass der Weg für den ausholenden, rechten Arm frei wird und die Indiaca sich ebenfalls knapp neben dem Körper befindet. Der Schlagarm wird in einer fließenden Bewegung am Körper vorbeigeführt, und trifft die Indiaca mit der durchgestreckten, offenen Handfläche kurz nach dem tiefsten Punkt. Gleichzeitig wird diese losgelassen, sodass sich die Energie des Schwungs auf die Indiaca überträgt und diese in die Spielfeldhälfte des Gegners fliegt. Das Körpergewicht wird während des Bewegungsablaufs vom hinteren auf den vorderen Fuß verlagert, sodass so zusätzlicher Schwung generiert werden kann. Für den Winkel der Flugbahn ist entscheidend, an welchem Punkt des Schwunges die Indiaca getroffen wird – desto tiefer, desto flacher die Flugbahn und desto weiter fliegt dadurch die Indiaca. Diese Beschreibung entspricht dem Bewegungsablauf von Rechtshändern, Linkshänder führen die Bewegungen entsprechend gespiegelt aus.

Unteres Zuspiel

Der Bewegungsablauf des unteren Zuspiels ist in vielen Punkten mit dem der Angabe von unten identisch. Auch beim unteren Zuspiel ist auf eine leichte Schrittstellung zu achten. Da es aber gerade beim unteren Zuspiel durchaus möglich und sogar nötig ist, die Indiaca mal mit der rechten und mal mit der linken Hand zu spielen, ist die Fußstellung hierbei variabel: Es ist darauf zu achten, dass beim unteren Zuspiel mit der rechten Hand der linke Fuß vorne ist, beim Zuspiel mit der linken Hand der rechte Fuß. Das richtet den Körper aus, und ermöglicht ein freies Schwingen des Schlagarms. Die Knie sind leicht gebeugt, der Oberkörper ist nach vorne geneigt. In dem Moment, in dem die Schlaghand die Indiaca trifft, erfolgt eine Körperstreckung, welche zusätzliche Energie liefert. Ähnlich wie beim Aufschlag ist für die Flugbahn der Indiaca auch beim unteren Zuspiel davon abhängig, in welchem Winkel die offene Handfläche die Indiaca trifft. Desto steiler die Handfläche die Indiaca trifft, desto flacher die Flugbahn und desto weiter der Flug. Da beim Zuspiel der Indiaca in der Regel eine hohe Flugbahn in Bogenform angestrebt wird, ist ein flacher Winkel, bei dem die Hand die Indiaca nahezu von unten trifft, empfehlenswert.

Von besonderer Bedeutung für das untere Zuspiel ist ein fester Stand: man sollte sich immer zuerst richtig zum Ball positionieren, und dann spielen. Erst dadurch wird es möglich, die Indiaca präzise zu spielen. Das Spiel der Indiaca aus dem Lauf oder gar Sprung ist lediglich zur “Rettung” schwieriger Bälle zu nutzen, ein sicheres Zuspiel kann so nicht erreicht werden.

Oberes Zuspiel

Das obere Zuspiel ist mit Abstand die Spielvariante, welche den höchsten Grad an Präzision erlaubt. Deshalb wird es typischerweise dazu verwendet, einen Ball so zu stellen, dass danach ein Angriffsschlag erfolgen kann - es kann aber auch benutzt werden, um eine kontrollierte Annahme und damit ein Zuspiel zum Steller zu erreichen. Auch beim oberen Zuspiel erfolgt das Spielen der Indiaca aus einer leichten Schrittstellung, und es ist wie auch beim unteren Zuspiel wichtig, auf einen sicheren Stand und die korrekte Ausrichtung des Körpers zum Ziel hin zu achten. Die Knie sind erneut leicht gebeugt, und die Schlaghand holt neben dem Kopf Schwung, wobei die Handfläche steil nach hinten abgeklappt wird. Die andere Hand wird nach oben gestreckt, und zeigt zum Anvisieren der Indiaca nach oben über den Kopf. Sobald diese die Handfläche passiert hat, erfolgt eine Ganzkörperstreckung, und die Schlaghand wird nach oben geführt, und trifft die Indiaca von unten. Hierdurch wird die Kraft aus Arm- und Körperstreckung übertragen und die Indiaca beschreibt einen Bogen, dessen Höhe von der aufgewendeten Kraft und dessen Weite maßgeblich vom Winkel der Handfläche abhängt.

Bogenschlag (Lob)

Der Bogenschlag oder Lob ist eine Schlagvariante, die das kontrollierte, gezielte Spielen des Balls in einem langen Bogen ermöglicht. Sie wird hauptsächlich dazu genutzt, gezielt in die Lücken in der Aufstellung der gegnerischen Mannschaft zu spielen, zumeist über den Block in den Blockschatten. Neben dieser offensiven Verwendung, kann der Bogenschlag auch zum Zuspiel über große Distanzen verwendet werden.
Technisch gesehen ist der Lob zwischen dem oberen Zuspiel und dem Angriffschlag anzusiedeln: von beiden Bewegungsabläufen sind Elemente enthalten. Die grundsätzliche Ausrichtung des Körpers ist identisch zum Stellschlag, was Schrittstellung, Ausrichtung des Körpers und Anvisieren der Indiaca mit der “freien” Hand betrifft. Ähnlich wie beim Angriffschlag wird der Schlagarm jedoch seitlich am Kopf vorbei nach hinten geführt, um Schwung zu holen. Hierbei ist der Arm noch am Ellenbogen abgeknickt, beim Schlag streckt sich damit nicht nur der ganze Körper, sondern auch der Schlagarm. Die Indiaca wird mit möglichst gestrecktem Arm kurz vor dem höchsten Punkt der Rotaionsbewegung des Schlagarms getroffen. Auch hierbei ist der Winkel, in dem die Hand bzw. der Arm die Indiaca trifft für die Flugkurve entscheidend.

Angriff

Der Angriff oder Schmetterschlag ist die effektivste Art, den Gegner zu einem Fehler zu zwingen und damit einen Punkt zu erzielen. Durch das hohe Tempo und den steilen Winkel, mit dem die am Netz entlang gestellte Indiaca nach unten über das Netz in die gegnerische Spieldfeldhälfte geschlagen wird, ist die Abwehr eines guten Angriffsschlags sehr schwer. Nach einem Orientierungschritt mit dem linken, leitet beim Rechtshänder der langgezogene Stemmschritt - bei dem der Körperschwerpunkt weit abgesenkt wird - mit dem rechten Bein den kräftigen, beidbeinigen Absprung ein, den der Spieler aus gebeugten Knien mit einer weit von hinten her ausholenden Armbewegung verstärkt. Der Armeinsatz nach oben verstärkt den Absprung nach oben, wobei die Schlaghand am Ohr vorbei mit angewinkeltem Arm nach hinten geführt wird. Dabei öffnet sich die Schulter des Schlagarms, während der andere Arm auf die Indiaca zielt. So rotiert zum einen der Oberkörper und schafft damit Schwung für den Schlag, und zum anderen erfolgt aus einer Bogenspannung die Schlagbewegung von oben nach unten: mit einem annähernd gestreckten Arm und gestreckter Schlaghand wird die Indiaca vor dem Körper getroffen. Die Landung erfolgt beidbeinig und elastisch. Hierbei ist darauf zu achten, dass nicht zu weit nach vorne “geflogen” wird: Das Ziel ist es schließlich, in die Höhe zu springen, und nicht in die Weite.

Block

Beim Block springen ein, zwei oder sogar drei Spieler der abwehrenden Mannschaft am Netz nach oben, um dem angreifenden Spieler der Gegnermannschaft seinen Schmetterschlag zu erschweren oder ihn sogar direkt abzuwehren, also zu blocken. Der Block ist damit in doppelter Hinsicht die effektivste Methode, um einen Angriffsschlag abzuwehren: Einerseits kann ein Angriffschlag direkt am Netz abgewehrt werden, und andererseits erleichtert der Block die Arbeit der Abwehrspieler ungemein. Denn ein gut gestellter Block sichert einen weiten Bereich des Feldes ab (Blockschatten), sodass der Angreifer nur noch am Block vorbei schlagen kann, wo dann die Abwehrspieler auf den Ball warten können.
Technisch wird der Block folgendermaßen umgesetzt: Der Spieler steht mit leicht angewinkelten Knien locker am Netz, wobei darauf zu achten ist, dass die Füße etwa schulterbreit und parallel zum Netz platziert werden. Die Hände werden etwa auf Schulterhöhe mit offenen Handflächen gehalten. In dieser Haltung verschiebt sich der Abwehrspieler parallel zum Netz, immer in Relation zum Angreifer. Der Absprung erfolgt dann aus dem Stand kraftvoll mit beiden Beinen, der Körper streckt sich. Es ist besonders darauf zu achten, dass keinerlei Bewegung nach vorne erfolgt: denn die Gefahr eines Übergriffs oder einer Netzberührung ist beim Block eine große Fehlerquelle.
Die Hände suchen an der Netzkante den Abschluss, berühren sie jedoch nicht. Die Hände sollten sich gerade so noch berühren, um eine möglichst große Fläche abzudecken. Beim Doppel- oder Dreifachblock ist es wichtig, dass auch die Hände aller Spieler möglichst eine Fläche bilden, damit die Indiaca nicht dazwischen “durchbrechen” kann. Wichtig ist auch, dass die Hände nicht nachklappen. Die Landung erfolgt federnd auf beiden Beinen, sodass der Spieler sofort wieder spielbereit ist.
pfeil